Nahezu eine Million Menschen sind 2015 nach einer gefährlichen Flucht vor Krieg, Terror und Elend nach Deutschland gekommen und stellen uns vor eine außerordentliche Bewährungsprobe. Im meinem neuen Buch Flüchtlinge und Asyl, das beim Topos Verlag jetzt erscheint, möchte ich Informationen zu den Fluchtursachen und deren Bekämpfung geben. Ich beschreibe die rechtlichen Rahmenbedingungen und setze mich mit den politischen Handlungsmöglichkeiten auseinander. Dazu gehört, dass ich die unterschiedlichen Positionen innerhalb der politischen Auseinandersetzung erläutere und zeige damit auf, was getan werden müsste.
Nicht nur von Natur aus bin ich ein Optimist. Auch bei der Flüchtlingskrise bin ich nach wie vor optimistisch, dass wir das schaffen können. Unsere Bürgergesellschaft kriegt das hin, auch mit der Integration! Darum lege ich den Fokus in meinem Buch auf die Chancen, die erwachsen, wenn unsere Gesellschaft weiter durch die Flüchtlinge wächst. Das heißt im Umkehrschluss nun nicht, dass dass alles ohne Schwierigkeiten und Konflikte geht.
Wir werden – wie in der Sylvesternacht – immer mal wieder Dinge erleben, die uns erschüttern und wo wir eindeutig Position beziehen müssen. Ja, es gibt die Rückschläge, es gibt Flüchtlinge, die unseren Rechtsstaat nicht anerkennen, die ein Familien- und Frauenbild in sich tragen, dass wir nicht akzeptieren wollen und können. Aber: Wir dürfen jetzt die wenigen nicht als Maßstab nehmen und alle Flüchtlinge verurteilen.
Darum versuche ich Hilfen für das persönliche Engagement zu geben. Wenn wir den „Fremden“ kennenlernen, wenn wir mit ihnen in Beziehung treten, gelingt Integration leichter.
Ich sehe uns als Deutsche und als Europäer in der Pflicht. Denn durch unsere Wirtschaftsweise haben wir einen Anteil an den Fluchtbewegungen. Können wir die Fluchtursachen überwinden, werden weniger Menschen nach Europa kommen. Darum braucht Europa sichere und legale Zugangswege und eine faire Verteilung, die rechtsverbindlich ist.
Deutschland hat sich seit den 1980er-Jahren grundlegend verändert und schottet sich nicht mehr ab. Große Teile der Bevölkerung leben eine Willkommenskultur und Vielfalt, stellen sich gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit. So wird Integration heute auf einem ganz anderen Niveau gelebt als noch vor zwanzig Jahren und das ist auch gut so.“
Wir können jetzt ausprobieren, wie Deutschland 2030 als Einwanderungsland aussieht.
Wer sich für das Buch interessiert… Hier gibt es eine Leseprobe