Am 24. Januar habe ich im Rahmen des sozialen Seminars in Dülmen einen Vortrag „Ich verstehe dich nicht – mehr“ gehalten. Folgender Artikel erschien am 25. Januar in der Dülmener Zeitung hat darüber berichtet
Dr. Jürgen Holtkamp sprach beim Sozialen Seminar über den Wandel der Gesellschaft Dülmen Dr. Lothar Moschner und Martin Neß konnten mehr als 70 Teilnehmer zum zweiten Gesprächsabend des Sozialen Seminars begrüßen. Referent Dr. Jürgen Holtkamp, Leiter der Fachstelle Kommunikation im Bistum Münster, zeigte den Zuhörern anhand vieler Beispiele auf, wie sehr sich die Gesellschaft in den vergangenen 40 Jahren ausdifferenziert habe. „Das klassische Schichtmodell, einige wenige Reiche, eine große Mittelschicht und wenige Arme gibt es nicht mehr“, erklärte er. Heute spreche man von sozialen Milieus. Die Forscher, so Holtkamp, hätten zehn soziale Milieus ausgemacht, die sich in den Bildungsabschlüssen, dem sozialen Status, dem Einkommen und den Werten teilweise oder auch ganz extrem voneinander unterschieden. Es bestehe ein großer Unterschied zwischen dem pensionierten Studiendirektor, dem Bildung, Kultur und Kirche wichtig seien, und einer jungen allein erziehenden Mutter, die reihenweise Piercings trage und am liebsten Party mache. Sie unterscheiden sich nicht nur nach dem Einkommen, sondern auch durch ihren Wertehorizont. Die Jungen kennen die neuesten Entwicklungen im Internet, während viele Ältere froh seien, wenn sie E-Mails verschicken könnten. Die Marketingstrategen der Unternehmen beobachteten die Lebenswelten und versuchten ihre Werbung passgenau für die Zielgruppen zu entwickeln. An ausgewählten Werbesendungen zeigte der Referent die Unterschiede. Es gibt Milieus, die auf andere eine große Anziehungskraft ausübten, sowie Milieus, die sich gegenseitig als eher abstoßend erlebten. Nachdenklich machten Entwicklungen, dass sich die Milieus bewusst voneinander abgrenzten. Notwendig, so Dr. Jürgen Holtkamp, seien Brückenbauer.